Abenteuer des Tages: Busfahren

Ich starte den Tag mit einer kleinen, von Regenschauern erst durchbrochenen und dann begleiteten Joggingrunde, bei der ich die Gegend hinter unserem Hotel erkunde. Dank des Regens habe ich dabei wahnsinnig schöne Bilder: ein großer und doppelter Regenbogen über dem Meer, und Regentropfen im Gegenlicht der Sonne, die gerade durchkommt.  Wegen dem Regen außerdem keine Fotografiermöglichkeit dabei. Eine Schwimmrunde zu zweit folgt, vor Dusche, Frühstück und meiner Pediküre.

Dann so: Was tun? Mal in die Stadt, nach Philipsburg, von wo auch unsere Kreuzfahrt startet, wäre nett. Es gibt die Möglichkeit des Taxis für (vermutlich) 15-20 Dollar, oder man kann Bus fahren. Das ulkige an Bussen hier ist: es gibt Linien, Busse können sehr unterschiedlich aussehen und haben tendenziell die Größe eines Großraumtaxis, sie halten überall an der Strecke, wenn man sich bemerkbar macht, aber es gibt keinen Fahrplan. „Es fließt“, wie Einheimische sagen – ich hatte mich schlau gefragt und gelesen. Damit das Busfahren den Touristen leichter fällt, sind vor ein paar Jahren „Bushalten“ gebaut worden – die helfen, dass Busfahrer erkennen können, dass jemand mitfahren möchte. Sehr süß: viele davon haben Solarpanele auf dem Dach und USB-Ladebuchsen.

Man stellt sich also an der Strecke (nicht schwer) auf der richtigen Straßenseite (für mich auch leicht) in so ein Häuschen (ganz leicht, mit „Bushalte“ beschriftet) und wartet.

Bei uns kamen nach ein paar Minuten zwei Amerikaner dazu, die leicht anzuquatschen waren. Sie waren hier schon mal Bus gefahren und kannten das nicht nur aus der Theorie – sehr praktisch. Tatsächlich dauerte es dann keine 10 Minuten (ist aber Glückssache), bis ein Bus kam. Der uns über die „Hauptstraße“ nach Philipsburg brachte.

Im Bus: der Fahrer (eher ein ruhiger Typ), die zwei Amerikaner, wir beide, eine resolute, seniorige Einheimische und weitere wechselnde Passagiere. Mit den Amis hatten wir ab der Bushalte gequatscht, die Seniorin mischt sich ein, wann immer sie etwas beitragen möchte, und wir sind angesichts ihrer natürlichen Autorität versucht, mit „Yes, Ma’am“ zu antworten.

So kommen wir gut unterhalten und angeleitet in die Hauptstadt. Sie ist bekannt für ihr Cruiseterminal, Shoppingmöglichkeiten und den Strand. Aus Neugierde spazieren wir zum Kreuzfahrthafen, kommen natürlich nicht rein, aber haben eine Idee, wie es auf dem Weg dorthin aussieht: Freizeitpark, je dichter man kommt. In der Stadt eine Niedlichkeit: manche Geschäfte haben unterschiedliche Öffnungszeiten je nach „Cruise days“ oder „not cruise days“. Sonst völlig unverständlich, wie sich ein Juweliergeschäft an das nächste reiht. Philipsburg ist Freihandelszone und wird zum Shoppen gehyped, wir haben das nicht nachvollziehen können, weder an Auswahl (hab goldene Creolen gesucht) oder Preisniveau (Plantation XO war teurer als wie jemals bezahlt haben). Spannend: Original Sint Maarten Zigarren – das ist ein netter Versuch für den Bär.

Beim Aussteigen aus dem Bus hatten wir Anleitung für den Rückweg bekommen. Das Bus-Finden meistern wir so vorbereitet völlig einfach und werden zurück zu den Pelican Keys gefahren. Challenge: mastered! Und nicht geahnt, wie spannend Busfahren sein kann.

Eine zweite Schwimmrunde, Getränke und Essen mit Aussicht auf Meer und nette Schwätzchen mit anderen Gästen und unserer Security Scotland runden den Tag ab.

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