Unser zweiter Frankreichurlaub.
Für eine Woche den örtlichen Rahmen in der Champagne fixieren und dann in jeden Tag ‚hinein-abenteuern‘ und schauen, was passiert, war für uns ein perfekter Ansatz. Wir mussten uns nicht kurzfristig um Unterkünfte kümmern und kamen sehr chillig in der Region herum. Wir haben 9 1/2 Stunden täglich geschlafen – unfassbar lang für uns. War wohl nötig, und dass der pelzige Wecker nicht da war, hat sicher geholfen. 😉
Das ländliche Frankreich war wieder toll. Die Champagne war landschaftlich nett, leicht hügelig (‚Montagne‘ de Reims ist eine Übertreibung) mit vielen Feldern, Wäldern, meist kleineren Flüssen und ein paar Seen. Erinnert oft an OWL. Geschichtlich war sie überraschend – Schauplätze beider Weltkriege hätte vorher nicht spontan in die Champagne verortet, mangels geografischer Detailkenntnisse. Architektonisch (Chateaus, Chatöchens, wunderschöne alte Innenstädte und Dörfer) und kulinarisch (neben Champagner besonders Brot und Kuchen) war sie ein Traum!
Wir sind vielen liebenswerten, hilfsbereiten, aufgeschlossenen und Begeisterung vermittelnden Menschen begegnet. Meine sprachlichen Französischreste haben sich erstaunlich weit reaktiviert und gut geholfen.
Die für mich leckersten Champagner sind großteils aus kleinen und kleinsten Häusern und trotzdem (oder gerade deswegen) nicht teuer. Wer sich für Champagner interessiert, muss herkommen und vor Ort verkosten – an diese Vielfalt kommt man sonst nirgends dran.
Was nehmen wir neben der Erholung und den Erinnerungen mit:
- 4 1/2 Kisten Champagner
- 2 besondere Flaschen auf Bitte unserer Nachbarin
- 1 Flasche Cassislikör aus Dijon, das Original für Kir Royal
- Biskuit Rose de Reims. Typisches rosa Löffelbiskuit. Mussten wir probieren, wurde nicht alle
- Diverse Packungen unterschiedliche Mehle zum Ausprobieren gegenüber den Mehlen, die wir bei uns bekommen
- 3 Stangen Baguette, 3 Tarte au Sucre zum Einfrieren
- Den dringenden Drang, nordfranzösische, Reims-typische Tarte au Sucre nachzubacken. Die war so gut, die mag ich lernen!
- Den Wunsch, irgendwann zurück zu kommen, und die Idee, was ich dann tun möchte: Taittinger und Gratien besuchen und danach ab in kleine Dörfchen.
Bei viel sprachlichem Kauderwelsch kam eine verdeutschte Zeile von Depeche Mode heraus, die täglich beim Bäcker raus musste: „Ich sag es nochmal: Brooot!“
Und heim.