Der Tag war intensiv. Viel gesehen, gehört, gerochen. Süchtig bin ich noch nicht (Mitbewohner in unserer Casa waren nach wenigen Tagen schon sicher, wiederkommen zu wollen), aber ein paar schöne und/oder sympathische Seiten hat die Stadt gezeigt. Erinnert teilweise an Leipzig, mit Vorher/nachher Bildern – sehr, sehr krass. Wird und wurde viel gemacht, und das ist gut so. Der Stadthistoriker (komische Jobdescription) macht einen wirklich guten Job, in dem er in touristische Objekte investiert und die Einnahmen daraus etwa zur Hälfte auch in soziale Objekte (Schulen, Altersheime) steckt.
Was so?
Beim zweiten Versuch ins richtige Taxi eingestiegen – ähem.
Alte, farbige Kubanerinnen posen gern mit Zigarren. Müsste ich nochmal hin, jetzt, wo wir Kleingeld haben.
Junge Kubanerinnen tragen Nylonstrümpfe mit Mustern. Vor allem zur Uniform und wirklich kurzen Röckchen. Ts.
Es gibt viele Katzen und Hunde. Ein erstes gatito war streichelfähig.
Cuba Libre an der Bar vom Dos Hermanos neben dem Havana Club-Rum-Museum. Dabei dem Barkeeper beim Mixen zugesehen.
Snack, Caipirina und Pina Colada especial auf dem Dach von Hemingways Ambos Mundos genossen, mit Aussicht.
Mehrfach heute: Schulklassen zum Sport auf öffentlichen Plätzen. Toll.
Die alten Schlitten sind echt geile Teile! Am liebsten mit Apple-Aufkleber auf der Heckscheibe, und gern mit amerikanisch beflaggten Duftbäumchen. Aber fast lieber auf Foto als in echt: die Abgase sind krass fies. Das kann nicht gesund sein.
Ches Bild nicht überall, aber immer wieder. Sympathisch: es gibt ihn auch lächelnd mit Zigarre und nicht nur ernst wie das bekannteste Konterfei.
Musik überall und Tanz auch gern – mag ich! Kubaner sind hilfsbereit, quatschen gern kollektiv mit.
Apropos kollektiv: das erstaunt mich am meisten: positive Folge des Kommunismus ist, dass man gewohnt ist, Dinge miteinander zu machen, sich zu helfen. Ein Wohnzimmer auf der Strasse. Von dem Miteinander könnte mancher etwas lernen.
Für 7 CUC (ähnlich USD) eine Flasche Rum und zwei Dosen Cola erstanden. Drinks für den Abend.
Das wundervollste, ergreifendste des Tages: eine Farbige mit Gitarre, die auf der Plaza Viaje den Klassiker über Commandante Che Guevara singt. Ich glaube ihr *jedes* *einzelne* Wort, es treibt mir Tränen in die Augen. Mit dieser Erinnerung und ein paar Cuba Libre gehe ich heute schlafen.