Sonnenuntergang
Am Morgen ist die Mail mit dem Foto da.
Keawakapu Beach, South Kihei, Maui. Blick Richtung Lanai
Sonnenuntergang
Am Morgen ist die Mail mit dem Foto da.
Keawakapu Beach, South Kihei, Maui. Blick Richtung Lanai
Sonne
Langsam in Gang gekommen, heute, aber mit umso tollerem Frühstück auf dem eigenen Balkon selber belohnt. Dabei Blick auf Plumerias, Palmen, bunten Hibiskus, plusternde Geckos (oder ähnliche Tiere), tobend tschilpende Vögel und schüchterne Katzen.
Das mit dem Ingangkommen besserte sich nicht, also entspannt Richtung Strand starten und schauen, wie das wird. Unser Quartier ist nur eine halbe Meile vom Strand entfernt, also…
Knapp 3 1/2 Stunden später haben wir sechs verschiedenene Strände spazierend besucht, reichlich Sonne getankt, die zwischendurch rauskam (es sollte regnen, und im Osten der Insel hat’s das auch, mit Sturzflutwarnung) und danach ‚zuhause‘ Pause mit Ananas, Limo und Studentenfutter.
Gegen Abend Mai Tais, koreanische Chicken Wings, scharfes Thunfisch-Sushi, ananasige Spare Ribs und einen schönen Sonnenuntergang am Strand genossen. Mit netten Menschen. Eine Malerin bzw ihren Sonnenuntergang in Öl habe ich fotografiert. Zwei Frauen kamen auf uns zu, dass wir mit weißem Hemd und Kleid so fotogen vor schwarzer Lava und dem Sonnenuntergang seien. Die eine hat Fotos von uns mit meiner EOS gemacht, von der anderen kommt ein Bild per Mail, wenn’s klappt. Hoffentlich!
Morgen dann Programm mit weniger Sonne, weil’s besser ist.
– Bevor ich es vergesse: ich hab noch nie so regelmäßig Bloody Marys auf Frühstücks(!)karten gesehen wie dieses Mal auf den Inseln. Skurril.
Und: dolle angekommen, jetzt. Das ländliche Hawaii ist deulich besonderer, berührender, entschleunigender als das städtische. <3 ohne Ende dafür!
Wai: Wasser – Waikiki: Spritzendes Wasser
Heute haben wir Oahu verlassen. Supertolles Frühstück bei fisseligem Sonnenschein (momentan das vorherrschende Wetter, abwechselnd mit sonnigem Fissel), Spaziergang am Waikiki-Strand und in der „Punchbowl“, dem größten Soldatenfriedhof der Inseln (auf Hawaii nimmt man dafür einen Krater, was sonst). Danach zum Flughafen, Auto abgeben, Interinselabfertigung suchen und so fort. Trotz langer Wege und lang aussehender Schlangen läuft’s schnell, wir haben mal wieder nur mit freundlichen Menschen zu tun und dann noch reichlich Zeit vorm Abflug.
Auf Maui wird’s sofort beschaulicher; Waikiki ist halt Großstadt und laut und vergleichsweise wuselig. Das Auto wird wieder upgegraded, wir fahren in unsere Wohnung. Hier dann so: aaawwww. Mit <3 ! Schön hawaiianisch, gut in Schuss und ausgestattet. Hier werden wir es 10 Tage gut haben. Was soll ich sagen? Die Wahl, welches Bad ich nehme, habe ich anhand der blühenden Orchidee entschieden <3
(In Waikiki hatten wir eine Wohnung, die das Nötigste hatte. Aber wirklich nicht mehr.)
Bisschen eingekauft (ja, dafür muss hier das Auto her, es gibt nicht an jeder Ecke einen Supermarkt), Essen, gut so für heute.
Mehr angekommen. Waikiki macht Spaß, ist für mich aber nicht so hawaiianisch, wie ich es anderswo kenne.
Blut
Es ist frisch auf Oahu – bedeckt und nur so 22 Grad. Wir schlafen wiederholt etwas komisch, sind früh wach und spazieren am magisch leeren Waikiki-Strand Richtung des Diners, das wir uns fürs Frühstück ausgesucht haben.
Unterwegs in einiger Entfernung Blaulicht und Trubel. Beim Näherkommen stellen wir fest: Dreharbeiten für Hawaii Five-O 😀 😀 Wir spähen natürlich und sehen Danny und Lou.
Das Frühstück schmeckt in einem seeeehr klassisch amerikanischen Diner – nice!
Dann wandern wir auf den Koko Head. Fuck, meine Kondition ist sowas von im A****. Der Trail geht eine nicht wirklich lange Strecke wirklich steil hoch, über Stufen auf ehemaligen Bahnschienen. Weniger wandern als Workout, ehrlich gesagt. Ich merke, dass ich im Winter nicht viel, direkt vor dem Urlaub wegen der Erkältung gar nix gemacht habe und bisher nicht gut schlafe. Muss ich ändern.
Die Aussicht oben ist sensationell, wenn auch getrübt durch einsetzenden Fissel (zu wenig, um es Regen zu nennen, aber genug, um Auge und Kamera im Weg zu sein).
Weil die Strecke an sich für Wanderfreunde eher bescheiden kurz war, wir aber keine Lust mehr auf viele Höhenmeter hatten, nehmen wir danach den Diamond Head. Passt zu unserer Verfassung und bietet tolle Sichten auf Waikiki und Honolulu.
Erfolgreich schicke und alltagstaugliche (!) Hawaiihemden shoppent beenden wir den Tag – toller Tip vom Lonely Planet abseits normaler Touristen-Läden.
War schön. An meiner Kondition werde ich arbeiten. 😛
Hana: Bucht – Uma: Kurve
Schnorcheln hatten wir vor fünf Jahren zum ersten Mal probiert, für spannend – für mich gleichermaßen herausfordernd – und für wiederholenswürdig befunden. Ich hatte mich mit einer Vollgesichts-Schnorchelmaske ausgestattet in der Hoffnung, damit besser klarzukommen. Heute dann: schnorcheln in der unglaublich schönen Hanauma Bay.
Meine Raumangst musste ich wieder überwinden und mich mehr als andere konzentrieren, aber dank der Maske ging es besser. War zweimal im Wasser, hab gut durchgehalten dabei und viel Fischies und Korallen gesehen. Bin ein bisschen stolz <3
Die Bucht haben wir auch am Strand liegend und mit tobenden Mungos und streichelbaren Kätzchen genossen – ein wirklich schönes und besonderes Fleckchen Erde.
Für den angedachten Spaziergang war es danach zu spät, aber ein Abstecher bot sich an, zu „Robins Nest“. Wir sind ringsrum gelaufen, es steht schon lange leer, wie es aussieht, aber man kann ein paar Details wiedererkennen, und die Lage am Gezeitenpool ist… wow!
Insgesamt: schön hier, aber ich komme nicht so schnell an wie letztes Mal. Mal schauen.
Richtung Meer
Heute hab ich zwischendurch völlig vergessen, dass wir auf Hawaii sind. Wir waren im Shangri La, dem hawaiianischen Zentrum für islamische Kunst. Die verstorbene Besitzerin und Bauherrin hatte Kohle ohne Ende, sich in den 30ern ins Taj Mahal und Oahu verliebt und dann beides auf ihrem neu gebauten Anwesen vereint, mit Aussicht auf den Diamond Head und türkisen Ozean. Sen – sa – tio – nell. Ein bisschen wie eine kleine Alhambra in den Tropen <3
Das Frühstück davor war ulkig, mexikanisches mit Ei, aber in der Nähe vom Museum war nicht viel findbar, daher zu Taco Bell.
Nach der Kultur dann Kontrastprogramm: Bummeln im Ala Moana Shopping Center, dem größten Freiluft-Einkaufszentrum der Welt. Spannendes Futter probiert: koreanisch und hawaiianisch. Koreanisch war lecker. Vom hawaiianischen Poi hatte ich im Michener oft gelesen und war neugierig – lecker geht aber anders. Das Kalua-Schwein war gut, aber spätestens in Kombination mit Haupia (Kokospudding) und einer Macadamia-gekrönten Zimtrolle war das etwas viel unterschiedliches Zeug in kurzer Zeit.
Abends die Hula-Show am Waikiki-Strang gesehen, die hat mich wieder nach Hawaii geholt
Ananas
Die Nacht war kurz mit 4-5 Stunden, aber dafür sind wir in normaler Zeit, jetzt. Die Stadt ist wach gegen halb 7, und bei der Art der Fenster (Scheiben in Lamellen, die nicht völlig schließen können) klingt es im 4ten Stock fast so, als stünde unser Bett neben einer Baustelle 😀 Macht nix.
Wir haben den Tag entspannt in Waikiki verbummelt; die Idee, mehr Zeit zu haben, geht wunderbar auf. Wir haben zunehmende Sonne nach bedecktem Morgen gespürt, Ananas frisch, getrocknet und als Softeis genossen (angemessene Dosis für einen Tag), die von einer Kollegin empfohlene apple banana als sensationelle Sorte kennengelernt (ich werde mehr Bananen auf den Inseln essen!), Strand spaziert, Läden gebummelt (*schöne* und bezahlbare Hawaiihemden finden ist eine echte Aufgabe). Wenn uns zwischendurch eine Promoterin anquatscht und Pröbchen in die Hand drückt mit „you look like an organic couple“ wundert uns das, aber klingt wie ein Kompliment. Glaube ich.
Sympathisches Motto: „Live is better in flip flops“. Wir haben nach toller Beratung neue von unserer Lieblingsmarke erworben und machen damit unser künftiges Leben besser 😉 Ich liebe es, bei Profis zu kaufen.
Waikiki hat sich in den letzten 5 Jahren etwas verändert, großteils zum Vorteil, tatsächlich. Obwohl in Summe durchaus touristisch, macht Bummeln hier Spaß; es ist reichlich ‚altes Waikiki‘ da.
Angesichts der sympathischen Begegnungen kommt uns ein Typ vom Vortag – Mitflieger ab SFO – in dem Sinn. Der trug allen Ernstes ein Cap mit der Aufschrift „We don’t call 911“, und um keine Zweifel aufkommen zu lassen, war auch eine Handfeuerwaffe abgebildet. Wirklich, wirklich gruselig. „Christians are not perfect, but they are forgiven“ prangte auf seiner Weste – mehr konnte ich nicht gefahrlos lesen. Das war kein Hawaiianer, definitiv. Die leben Aloha, auch die zugezogenen, und ich glaube, das macht auch einen Teil des Charmes der Inseln für mich aus. Aloha ist ein Lebensgefühl, eine Grundeinstellung, die die Welt für alle ein bisschen besser macht. <3
Liebe, Zuneigung, Willkommen, Hallo
Die Anreise ist mistig lang, daran ändert sich nichts. Das Übel hat man bei jeder weiteren Reise. Klappte soweit alles, aber der Mietwagen dauerte, weil die „heute so langsam zurück kommen“. Dafür fahren wir die nächsten Tage ein großes Gefährt von Jeep – mit Cabrio-Option 😉
Den Weg ins AirBnB nach Waikiki und ins Parkhaus Dank guter Beschreibung direkt gefunden, kurzen Spaziergang und jetzt reichlich ko ins Bett. Von Tür zu Tür 26 Stunden unterwegs sein reicht und macht platt.
Morgen geht’s in den Flieger, am Flughafen sind wir schon. Ja, wird ein langer Flug, aber wir sind ziemlich unaufgeregt. So ganz real ist es nicht, morgen Nacht (Ortszeit) auf der anderen Seite der Welt im tropischen Frühling zu sein.
Und: Ich bin ähnlich skeptisch wie vor 5 Jahren, ob die Inseln mich wieder so verzaubern, aber gleichzeitig rechne ich irgendwie damit, weil es letztes Mal so war. 😉
In den Sinn kommt mir regelmäßig einer der tollsten Anblicke, der erste Landeanflug auf Oahu. Die Städte und Ortschaften waren warmgolden leuchtende Diamanten auf dem schwarzen Samt des Meeres.
Oder: warum wieder Hawaii?
„I wish you were here with me,
Walking on the beach in Hawaii
Playing on the golden sand,
Looking at the ocean now I understand
Love is like the open sea,
And I wish you were here with me
On the beach in Hawaii„
Noch 3 1/2 Wochen, und wir sind wieder auf den Inseln. Der Song oben von Ziggy Marley ist seit zwei Wochen unser vorfreudeschürender Ohrwurm. Einstimmen geht auch optisch gut: Hawaii Five-O, unsere Bilder aus 2013, Fotos einer lieben Freundin von vor 30 (!) Jahren und gestern das teilweise kräftig verblichenen Album unserer Hochzeitsreise (1999. Boah. Waren wir jung.)
Ich sage oft: die Welt ist groß, wunderschön und abwechslungsreich, und ich möchte möglichst viel von ihr sehen. Ich könnte mir nicht vorstellen, jedes Jahr an denselben Ort zu fahren.
Das ist und bleibt wahr für mich. Aber Hawaii ist einer der wenigen Orte auf der Welt, wo ich gern wieder hinfahre, weil sie glücklich machen. Es gibt vielleicht kein Paradies auf Erden, aber Hawaii ist verdammt dicht dran.
Ich werde oft gefragt, was das Besondere an Hawaii ist. Das ist nicht in einem Satz erklärt, da kommt viel zusammen. Ich versuchs mal:
Hawaii besteht aus mehreren, nicht sehr großen Inseln. Alle sind tropisch, sonnig, haben Temperaturen zwischen 20 und 29 Grad, meist klare Luft. Alle sind vulkanischen Ursprungs und haben einen Gipfel in der Mitte, an dem die Wolken, die von Norden kommen, hängen bleiben, so dass es meist im Norden bewölkt und feuchter und im Süden sonnig und trocken ist. Die Stabilität von Wetter und Klima sorgt für große Gelassenheit – man eilt nicht, ‚um das gute Wetter zu nutzen‘, jeder Tag ist genauso schön wie der vorangegangene war und der nächste sein wird – ‚it’s just another day in paradise‘.
Je Berg gibt es bis zu sieben Klimazonen. Die Inseln im Westen sind älter, gen Osten jünger, also hat es im Westen längere Zeit Erosion gegeben und damit sind die Inseln dort grüner und üppiger sprießend, und im Osten gibt es dafür sehr karge Lavalandschaften. Landschaftlich und biologisch sind die Inseln auf kleinem Raum abwechslungsreich und atemberaubend schön, bei tropischen Temperaturen.
Im Gegensatz zur Karibik oder der Domrep gibt es auf Hawaii amerikanische Zivilisation. Amerikanisch im besten Sinne: Englischsprachig, Verkehr, in uns selbstständig orientieren können, keine Armut, Städte mit kultureller und kulinarischer Vielfalt. Die Inseln haben einen westlichen/christlichen Hintergrund, das macht es für mich kulturell leichter zugänglich und damit entspannter als zB Länder mit asiatischem Hintergrund. Es ist sehr sicher – Kriminelle können nicht einfach entkommen ;). Die Hawaiianer, die wir kennengelernt haben, sind für mich die besseren der Amerikaner: die meisten von ihnen sind sich der endemischen Besonderheiten und der Exponiertheit der Inseln sehr bewusst und sorgen und kümmern sich um nachhaltige Bewirtschaftung und Nutzung, um ein sorgendes Miteinander mit der Natur.
Ich habe beim ersten Mal ein bisschen mein Herz an die Inseln verloren. Wie sehr, habe ich erst beim zweiten Besuch festgestellt. Jetzt steht die dritte Reise bevor. Wir nehmen uns mehr Zeit dieses Mal und besuchen in drei Wochen nur zwei Inseln. Das wird entspannt und intensiv je Insel. Das wird schön. <3