Der Flug nach München ist unaufgeregt, die Business Class der Lufthansa angenehm, aber nicht so geräumig wie bei British Airways auf dem Hinweg. Niedlich, wie uns aufgedeckt wird. Tischdecke, Porzellangeschirr, Metallbesteck und echte Gläser wie im Flugzeug hatten wir auf den Inseln selten, das irgendwie voll nett. Verpflegung ist fein, über Nacht wird die Kabine abgedunkelt – wann wir in den Sonnenaufgang fliegen, bekomme ich leider nicht mit.
Die leichte Verspätung des Transatlantikflugs ist kein Problem für den Weiterflug ab München, weil der sich auch leicht verspätet – den Weg zwischen der sehr netten Lounge und unterschiedlichen, weil geänderten Gates in München kennen wir irgendwann sehr gut.
In Frankfurt orientieren wir uns zum Shuttle, das uns zum Hotelparkplatz abholt, und dann geht es final heim. Sehr k.o., als wir gegen viertel vor Neun am Sonntagabend da sind, aber glücklich voller Erinnerungen.
Wir waren das vierte Mal auf den Inseln, verteilt über 25 Jahre.
Jede Reise war berührend und erfüllend auf so vielfältige Art, wie wir es an keinem anderen Ort auf der Welt erlebt haben. Dass es wiederholt für uns so ist, wundert mich jedes Mal aufs Neue.
Ich habe während der Reise gelegentlich überlegt, was es ist, dass diesen Zauber ausmacht. Ich habe versucht, es zu beschreiben, in Worte zu fassen, und festgestellt: ich kann es nicht. Was ich auch immer sage: es fehlt Wichtiges, und selbst, wenn ich alles aufzähle, so ist das wirklich besondere die gefühlte Gesamtheit, die man erleben muss, wenn man sie verstehen möchte.
Hawai’i bleibt ein ganz besonderer Ort für uns.
Wir werden wiederkommen, wenn die Inseln uns rufen.
Notizen für unser nächstes Mal und andere Paradiesbesucher:
Flug: haben wir für uns optimiert mit einmal umsteigen in SFO oder LAX und je nach Verbindung einer Nacht da. Es werden verschiedene Inseln angeflogen, bei cleverer Planung spart man einen Inter-Insel-Flug.
Mietwagen: macht Sinn für Flexibilität, sobald man aus Waikiki raus möchte. Niedrigst notwendige Kategorie buchen und überraschen lassen. Wir haben meistens ein Upgrade bekommen, aber die kleine Kategorie reicht, um über die Inseln zu kommen. Die Mietwagenpreise sind pro Woche, also lieber für 6 als für 8 Tage mieten.
Unterkunft: wir haben sehr tolle Erfahrungen mit Pensionen / B&B gemacht (wobei das zweite B keine Bedeutung hat). Klein, gemütlich, urig. Unkompliziert und oft mit Selbst-Check-in nach Anleitung. Klappte immer gut.
Lage: auf Oahu, Maui oder Kauai reicht eine Unterkunft, wenn man sie zentral wählt; die Inseln sind so klein, dass man an einem Tag überall hin und zurück kommt. Anders Big Island: zu weitläufig, um sie von einem Ausgangspunkt zu besuchen. Sinn machen Kailua-Kona im Westen und die nordöstliche Gegend um Hilo / Pahoa / beim Volcanoes National Park.
Erreichbares Handy muss sein. Danach wird man ständig gefragt, bei Reservierungen und Buchungen.
Die US-amerikanische Bonus/Rabatt-Mentalität ist für uns ungewohnt, aber auch auf Hawaii verbreitet. Bei Mietwohnungen gab’s teilweise eine Einkaufskarte für einen Supermarkt, die lohnte und die wir uns ins Wallet gespeichert haben, anderes wurde uns nach vorangegangener Buchung günstiger angeboten. Drauf achten und mitnehmen, wenn’s passt. – Wir haben eine Foodland-Karte im Wallet.
Wer surfen mag, aber unbedarft ist, da macht es Sinn, vorher Gleichgewichtstraining in das normale Training zu integrieren.
Schuhe: Flipflops, Barfuß-/Strandschuhe, ggf. Sportschuhe und Wanderschuhe reichen, mehr braucht man nicht. Wanderschuhe machen Sinn. Wenn man keine guten Flipflops hat: hier kaufen. Olukai ist die Marke unseres Vertrauens, untypisch bequem mit Fußbett und in tollen Varianten. Barfußschuhe kriegt man günstig in DE.
Klamotten: weniger einpacken und Mitbringsel (besonders Shirts) shoppen, ggf. mal waschen.
Verbrauchskram in ausreichenden Mengen mitbringen – man bekommt alles, aber teuer. Einzige Ausnahme: Sonnencreme: auf Korallenfreundlichkeit achten und im Zweifel lieber auf Hawai’i kaufen.
Waikiki: Ist ein Muss zum Sein, aber bei Unterkunft hier mehr Geld in die Hand nehmen für ein gutes Haus, ggf. weniger Tage dort. Die Stadt schläft nicht, in preiswerten Zimmern gibt’s nur Lamellen-Glas-Scheiben, die jedes Geräusch reinlassen.
Transfer HNL>Waikiki: bei Charleys Taxi gabs einen Festpreis, Buchung per Webpage, Kommunikation super per SMS und Mail. Verlässlich und günstig.
Maui: ein Wochenende einplanen, für Swap Meet (Sa) und Sonnenuntergang mit Party am Little Beach (So). Apropos Little Beach: Zugang über den Big Beach, ganz rechts raus und dann soll es einen schmalen Pfad hoch und durch ein Tor gehen.
Reservieren vor der Reise oder ein paar Tage vorher:
O’ahu
Shangri La
USS Arizona Memorial, ggf. weitere Ziele auf Ford Island
Sky Waikiki
Maui
Haleakala zum Sonnenaufgang
Visitor Paddling Kihei Canoe Club (kiheicanoeclub.co )
Big Island / Hawai’i
Lava Boat (wenn es fährt)
Persönlich für uns:
Kaua’i: Na Pali-Küste bewandern, gern geführt; Quartier vielleicht Richtung Nordküste
O’ahu: Wohnen in anderen Gegenden, im SW des Diamondhead, an der westlichen Northshore, in der mittleren Insel (kurze Wege in alle Richtungen), direkt nördlich des Alawai
Jede Menge Solaranlagen. Das ist uns vor 6 Jahren noch nicht ins Auge gefallen, muss neu sein. Und macht sooo viel Sinn bei 3.000 Sonnenstunden im Jahr. We do like!
Radwege fallen uns auch dieses Mal zum ersten Mal auf, obwohl sie teilweise alt aussehen, und sie werden genutzt. Toll! Die üblichen Vermietungen bieten auch Fahrräder an, das ist definitiv neu, ebenso die stationären Fahrradverleihstationen. Was es nur sehr wenig gibt, ich dachte erst, gar nicht: eScooter.
Verpackungsmüll ist leider immernoch viel. Zu. Viel. Kunststoff und Styropor sind großteils, wo leichter möglich, Papierprodukten gewichen, aber es wird oft Einweg benutzt, wo es unnötig ist. Neben den normalen Mülltonnen fallen mir Recyclingtonnen auf – was da hereingehört, ist nicht intuitiv verständlich, und bei der Recherche liest man, dass Hawaii den Vertrag zum Recycling nicht verlängert hat, weil zu teuer. Mist.
Hühner gibt’s auch auf Oahu und Maui. Vor 25 Jahren sind sie uns primär auf Kauai aufgefallen.
Preislich deutlich: puh. Hawaii war nie günstig, die Insellage und die Notwendigkeit weiter Wege für alles, was nicht vor Ort hergestellt werden kann, bringen das mit sich. Aber es hat gefühlt stärker angezogen als anderswo, und die Statistik zum Tourismus bestätigt, dass im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr die Gästezahlen 2023 sehr ähnlich waren, die Ausgaben deutlich höher. Beispielsweise liegt ein Cocktail im kleinen rosa Hotel bei 20-25 USD, im weniger touristischen Kihei immernoch bei 12+ für ein „okayes“ Getränk. Bier im Restaurant 9-10 USD. Abendessen aus dem Supermarkt mit 2x Bier: 40 USD.
Refills gibt’s nur noch je einen bei Softdrinks und (normalem) Kaffee, dafür schmeckt der Kaffee gegenüber früher.
Tsunami-Evacuation Routes finden wir diesmal auf allen drei besuchten Inseln.
Auf den Mauna Loa kann man seit dem letzten Jahr nur noch wandern. Die Straße, die wir vor 11 Jahren gefahren sind, ist nach dem Ausbruch nicht instandgesetzt.
Vor 25 Jahren sind wir den Halema’uma’u komplett umfahren. Nach den großen Ausbrüchen liegen Teile der Straße im Krater, ein Neubau ist nicht geplant.
Letztes Jahr im Sommer ist auf O’ahu der erste Abschnitt der Skyline eingeweiht worden, einer nigelnagelneuen (hochgebockten) Straßenbahn, die den Westen bei Ewa Beach bis zum Ala Moana-Center in Honolulu verbinden soll; aktuell endet sie mit dem ersten Bauabschnitt am Aloha Stadion. Gut angebunden an Busse und oft mit Park + Ride und (neu für uns) Kiss + Ride. Cool! Zumal auch der Flughafen angebunden wird – Strecke und Station haben wir schon in der Nähe der Autovermietungen gesehen. Fertig geplant 2031.
Keine Zuckerrohrfelder mehr, stattdessen fallen große Macadamia-Plantagen ins Auge.
Zum ersten Mal auf unseren Besuchen haben wir Kakerlaken erlebt, in Ewa Beach, O’ahu. Waren bestimmt vorher schon da, aber für uns hatten sie Premiere.
Ewa Beach, Honolulu, LAX, El Segundo und wieder LAX
Und „auf einmal“ sind wir dann schon mitten auf dem Heimweg.
Frühstück gestern noch in Ewa Beach – das Meiste haben wir aufgegessen, weniges dagelassen. Am Tragischten war für mich, dass die Apple Bananas, die wir vor 6 – in Worten: sechs! – Tagen gekauft hatten, nicht reif geworden sind. Die in Volcano brauchten nur zwei Tage. So leckeres Obst, das es bei uns nicht gibt, das auf Hawaii (wie alle Lebensmittel) einen Wert hat – wir haben sie dagelassen, weil nicht reif geworden und weil man solche Produkte nicht aufs Festland mitnehmen darf. Wir hoffen einfach, das sie jemand gefunden hat, der sie wertschätzt, wie ich es würde.
Fahrt zum Flughafen, Auto tanken, kleiner Schlenker, weil Google Maps ausnahmsweise kompliziert plant, aber dann ganz leichtes Auto abgeben und zu Fuß zum Terminal (es gibt einen Shuttlebus, aber 2x über eine Straße können wir selber gehen). Geht alles schnell, also haben wir Zeit. Mit Lounges haben es die Hawaiianer nicht so, es gibt da nur ein paar Getränke, und da der United Flug nur einen Snack beinhaltet, besorgen wir uns am Flughafen das Günstigste in nahrhaft, das es auf Hawaii gibt: Spam Musubi, hawaiianisches Plantagen-Arbeiter-Futter. Hatten wir schon oft gesehen, dieses Mal zum ersten Mal probiert und als feinen und ein bisschen witzigen Bratwurst-Pommes-Ersatz ins Herz geschlossen.
Im LAX dauert alles lange und wirkt chaotisch: am angekündigten Gepäckband werden nur zwei andere Flüge genannt und es dauert, aber unsere Koffer kommen an. Wir fragen uns telefonisch zum Hotel-Shuttle durch, das auch dauert, und uns dann ins Hilton Garden Inn bringt. Am Treffendsten ist hier das Wort ‚Garden‘, alles andere eher rudimentär. Dass viel modernisiert wird und werden muss, verstehen wir; der Reinigungszustand unseres Zimmers ist allerdings eine beeinflussbare Katastrophe. Naja, eine Nacht.
Wir spazieren auf Gehwegen (!) zu einem Diner für ein Abendessen und verziehen uns mit kalten Getränken aufs Zimmer (die Bar wird gerade – genau! – renoviert). Am nächsten Morgen umgekehrt: Beine vertreten in El Segundo (es hat hier das HQ von Mattel, das man neuerdings aus dem Barbie-Film kennt, und diverses an Luft- und Raumfahrt, wie eine US Air Force Base, Aerospace, Boing,…) und danach ins Shuttle zum Flughafen.
Unser Flug geht erst am Abend, aber wir können das Gepäck schon abgeben, machen es uns in der Star Alliance Lounge gemütlich und ich probiere meinen ersten Sparkling aus Neuseeland.
Zum Zeitvertreib und weil es geht, wechseln wir in die Centurion Lounge, aber trotz des tollen Namens macht die keinen Spaß, zu eng, verbaut und ungemütlich, also zurück in die erste bis zum Boarding.
Kein Zufall. Er hat uns die ganze Zeit im Schatten begleitet. Mit dem würd ich gern ein Bier trinken. Letzter Blick auf unser kleines rosa Hotel. LA bei Nacht
Beim heutigen Frühstück gibts Pfannkuchen, Joghurt, Ananas, Granola, Bananenbrot und Käse zum letzten Mal; Eier, Speck, Toast, Salami und Marmelade haben wir dann noch für morgen, vielleicht haben wir auch Apple Banana – die ist noch nicht gereift, seit wir sie gekauft haben. Und natürlich Kaffee. Die Abreise zeichnet sich ab.
Wir genießen eine ganze Weile den Strand hier bei uns mit Sand, Sonne, Wind und Wellen. Licht und Wärme sind sooo fantastisch! Hoffentlich haben wir davon dieses Jahr mehr als im letzten.
Am frühen Nachmittag fahren wir nochmal nach Waikiki. Im ABC Store machen wir unseren letzten Mitbring-Einkauf, den wir vorher nicht über die Insel(n) schleppen wollten, und spähen nach einem letzten Mitbringsel, das nicht so einfach ist. Weil es gut passt, machen wir einen ausgedehnten Spaziergang durch den Ala Moana Regional Park zum Ala Moana Beach. Toller Stadtstrand, geräumig, viel Grünfläche, geschützte Bucht. Schön!
Wir fahren weiter nach Waikiki (wäre zu weit zu Fuß heute) und erleben unseren vorerst letzten hawaiianischen Sonnenuntergang mit Longboard, Thunfisch-Sushi und Chicken Katsu am Waikiki Strand.
Wir haben die letzten Tage schon darüber gesprochen, dass wir wiederkommen möchten. Die Inseln sind wunderschön und unvergleichlich und treffen uns ins Herz. Ich kann es nicht erklären, woran das liegt. Manches muss man einfach so hinnehmen.
Wir haben keinen konkreten Zeitplan dafür, aber in ein paar Jahren, wenn die Inseln rufen, kommen wir wieder. Wir werden wissen, wann der richtige Moment ist.
Heute fahren wir Skyline: mit der nigelnagelneuen (Straßen-)bahn, die den Nahverkehr auf O’ahu verändern soll und deren erster Bauabschnitt letzten Sommer eröffnet wurde. Die Trasse hatten wir mindestens letztes Mal im Bau gesehen, dieses Mal schon ab und zu einen Zug drauf, und da die (aktuelle) Endhaltestelle am Aloha Stadion ist, wo Mittwochs ein Swap Meet stattfindet, ist das eine nette Kombination.
Die Skyline ist, wie gesagt, nigelnagelneu. Man kauft eine Karte zum Beladen wie in London die Oyster Card, Eingang, Ausgang, Bahnfahrt, Türenöffnen: alles vollautomatisch und in modernem, passendem Design. Die Fahrtstrecke verläuft großteils auf einer hochgebockten Trasse, so dass die Aussicht seeehr nice ist. Was uns irritiert: die Bahn ruckelt in rechts-links-Wellen. Das ist einfach schlecht gemacht bei einer neuen Bahn. Alles andere sehr fein, bis hin zur Zugänglichkeit, Anschlüssen an die Buslinien und Park & Ride Parkplätze. Was wir lernen: es gibt auch Kiss & Ride.
Der Swap Meet am Stadion ist nett. Viel, viel größer als gedacht, dabei leider mit viel Redundanz bei den angebotenen Dingen und anteilig mit weniger handgemachter Kleinkunst als auf Maui, aber sie haben nette Dinge und wir finden Beute zum Nachhausebringen, zumal für unsere letzten, baren USD. Ein echter Tipp ist der Markt für Kleidung: so günstig wie hier haben wir zB T-Shirts nirgends sonst gesehen.
Nach der Rückfahrt wollen wir im Supermarkt an der Station kurz Besorgungen machen und stöbern uns durch Lebensmittel und Kosmetikartikel diverser, vorallem asiatischer Länder – es ist faszinierend und beschäftigt mehr, als erwartet. Ganz viel spannendes!
Immerhin können wir auch die Besorgungen erledigen. Danach mögen wir ein anderes Eckchen erkunden und finden einen bezaubernden Küstenabschnitt mit bewegten Wellen hinter einem vernachlässigten Beach Park am Ende eines Gewerbegebiets. Skurriler Anblick: Picknickbänke, dahinter Schrottberge und Palmen.
Um „vor zuhause“ zu Essen, schauen wir uns in der Gegend um und fahren ins Kalapawai Cafe & Deli nach Kapolei. Tolles Restaurant! So gemütlich haben wir lange nicht gesessen, erfrischend mit Porzellantellern, Metallbesteck und Gläsern, und die Küche ist obendrein exzellent. Mein Bär hat den besten Burger dieser Reise, ich erfreue mich an frischem Thun mit einem leichten Salat. Fantastisch.
Zum Sonnenuntergang sind wir an unserem Strand. Pazifikwellen im gemächlichen Farbwechsel gehen immer.
Nach dem Paddeln im Wasser nun der Gedanke: Wandern in Bergen.
Meine Traumroute, die Haiku stairs, ist nachhaltig gesperrt. Wir suchen uns eine ca. 8 km lange Strenge in Zentral-O’ahu heraus, den ‚Aiea Loop Trail.
Es geht los im Keaiwa State Recreation Park. Wir parken gleich am Anfang und sind zunächst seeehr irritiert, dass es asphaltiert und mit Auto befahrbar weitergeht. Das ist aber nur im Statepark; am Ende desselben beginnt der eigentliche Wanderweg, der diese Bezeichnung auch verdient.
Es geht wundervoll auf schmalen, aber für uns beide gut gangbaren Wegen den Berg hoch, mitten zwischen durch Farne, Bambus, Eukalyptus, Pinien, Papaya, Dracena- und andere Palmen und vielerlei Grünzeug, das wir nicht benennen können. Die immer wieder anderen Aussichten in grüne Facetten von zartem Hellgelb bis sattem Dunkelgrün sind spektakulär in ihren unendlichen Nuancen, der Weg macht schrecklich viel Spaß.
Knapp zur Hälfte gibts einen Aussichtspunkt mit Blick von weiter oben als gedacht auf den Highway, der hier dekadent mitten durch dschungelige Berge gebaut wurde (und den wir gestern gefahren sind; der Blick aus dem Auto mitten in die hohen und breiten Baumkronen hat etwas Besonderes).
Wir nutzen eine Bank zum Päuschen mit mitgebrachtem Trocken-Thun Teriyaki Style, gerösteten Edamame und Wasser.
Mitten durch die Bäume und zusätzlich mit ein paar Wölkchen ist der Weg auch bei den hier üblichen Temperaturen gut machbar. Wir genießen die Wanderung sehr.
Danach gehts nach Hause und eine kleine Runde an den Strand, nach einer Dusche dann zum Essen. Toller Tag.
Für diese Insel hatte ich einen Ort mit drei Ausrufezeichen in meiner Liste: die Kane’ohe Sandbar.
Vor der Windwardseite der Insel in der Nähe des Ortes Kane’ohe liegen einige Sandbänke im Pazifik, die größte die benannte Sandbar, wo man je nach Tide zwischen knöchelhoch oder bis zum Oberschenkel auf Sand im Wasser stehen kann. In kleinen He’eia State Park kann man Kanus leihen und eine Meile rüberpaddeln. Als wir nachfragen, ist nur noch ein Doppelkanu da, keine Einzelkanus, damit kommen wir klar. Kram in wasserdichten Beutel und ab!
Was für eine Tour! Mit dem stetigen Wind sieht unsere Strecke im Detail seeeehr wellig aus, wir fahren definitiv weiter als die eine Meile, und am Anfang müssen wir uns ohnehin erst koordinieren, aber wir erwischen die richtige Richtung und kommen an.
Was für ein unbeschreiblicher Ort! Über sooo viel Weite ganz seichtes Wasser mit großteils nur Sand drunter, Menschen sehen aus, als ob sie übers Wasser gehen. Die vielen Ausflugsboote und Paddler wie wir verteilen sich in der Weite, und beim Blick zurück auf O’ahu haben wir wieder die mächtige, grünbewachsene Gipfelkette in leichter, unterschiedlicher Vergrauung mit den sanft abfallenden, bebauten Hügeln gen Pazifik.
Wir machen ein paar Schnappschüsse mit dem Handy – die Canon wollte ich auf diese Tour lieber nicht mitnehmen; wir paddeln immerhin zum ersten Mal überhaupt! Aber egal ob Handy oder große Kamera: diese Dimensionen einzufangen, ist schwer bis unmöglich.
Wir paddeln nach einem kurzen Stopp etwas weiter raus und dann wieder zurück, beeindruckt und begeistert und mit einem lieben Dank an meinen Bruder für den Tipp <3
Auf dem Rückweg wird die Schlangenlinie weniger stark ausgeprägt, wir sind dennoch sehr auf den Muskelkater gespannt.
Zurück im State Park erschlenkern wir nach einer Dusche noch ein bisschen den Park selber und genießen die Aussicht, entscheiden uns dann für ein Abendessen bei einem Thai in der Nähe und sind zum Sonnenuntergang wieder zuhause in Ewa Beach am Strand.
Der Tag im neuen Hause startet wegen Ankommen und Orientieren wie üblich langsamer als sonst. Außerdem joggen wir eine kleine Runde vorweg; sight-jogging, aber eher ernüchternd. Ewa Beach ist von Ost nach West stark abnehmend ‚aufgeräumt‘, die Hunde sind wenig entspannt, Grundstücke sehr eingezäunt. Was auf der Karte grün und geräumig aussieht, sind ein Golfplatz und das Pacific Tsunami Warning Center, die beide keine herumlaufenden Jogger haben mögen. Deswegen, und wegen durchaus schon hoher Temperatur halten wir uns kurz.
Zum Frühstück mit Ananas, Papaya und Granola gibts einen Joghurt mit Ahornsirup. Hätten wir wahrscheinlich nie gekauft, aber unser Wander-Guide auf Big Island hatte den dabei, und wir ihn probierend als superlecker kennengelernt. Dazu Pancakes, die in der schüsselnden Pfanne auf Einsteckherdplatten anfänglich eher bemüht sind, Spiegelei und Speck und ein Stückchen nussiges Bananenbrot von unserer Vermieterin. Lecker.
Wir erkunden zur Nachmittagszeit eine Gegend etwas westlich: toll angelegte, sehr geschützte Buchten, aber künstlich und mit ziemlich großen Hotelanlagen. Sah spannend aus, ist landschaftlich toll, aber voll, abgelegen, überhypt: würden wir nie Urlaub machen wollen. Trotzdem sehr spannend zu erbummeln, und es gibt Dole Whip, wobei wir zum ersten Mal einen Mix aus Ananas und Wassermelone probieren. Nett, aber Ananas alleine ist toller.
Für abends haben wir Plätze im Sky Waikiki reserviert. Vor 2 Wochen hatten wir eine spannende Dachterrasse erspäht, wo natürlich kurzfristig nichts zu machen war. Reservierung dann für heute Abend.
Ich verstehe nicht, dass es hier so wenig Dachterrassen gibt. Im 19ten Stock eines Hochhauses sitzen wir fantastisch mit Blick mitten in und auf Waikiki, den Diamond Head, unser kleines rosa Hotel direkt vor und unter uns. Die Aussicht ist in jeder Hinsicht spannend: die Stadt, der Sonnenuntergang, die Gäste, die Bedienungen. Es macht sooo viel Spaß, das Essen ist gut, die Cocktails hervorragend und von unserer sehr rührigen und lieben Bedienung bekomme ich ein Glas Champagner, „weil der Barkeeper einen Fehler gemacht hat“. Fantastischer Ort, toller Abend.
Ich wiederhole mich, aber: dieser Ort macht mich glücklich. Muss nur da sein, reicht schon.
Der Abschied von unserer Hütte im Dschungel fällt schwer – es war so liebevoll heimelig und urig wildromantisch hier.
Im Flughafen Hilo geht alles superschnell, wir müssen *nirgendwo* anstehen. Aus dem Flugzeug haben wir Blicke auf die Gipfel von Mauna Loa und Kea über den Wolken – das hatten wir noch nicht.
Schwups, sind wir in Honolulu. Auch hier hat sich die Abfertigung zu den Autovermietungen deutlich verbessert: ein Shuttleservice für alle Gesellschaften, die in einem Parkhauskomplex übersichtlich angesiedelt sind, mit leichter Orientierung und kurzen Fußwegen. Viiiiel besser als vor 6 Jahren. Wir bekommen einen niedlichen Kia Soul, wieder in schwarz.
Zu unserem Appartement ist es etwa eine halbe Stunde, etwas länger wegen Einkauf unterwegs. Wir checken in unsere eher funktionale Wohnungein und lernen die Vermieter kennen (sie wohnen auf demselben Grundstück). Seeehr kurzer Weg zum Strand, das ist das Highlight. Abendessen mit tollem Poke und Misubi, kleiner Strandspaziergang, abendliches Getränk mit Blick auf den Pazifik, wo im Westen die Sonne unter- und im Osten die Lichter Honolulus an gehen.
Blick von draußen. Es sah immer so aus, als wäre die Lampe über dem Esstisch an. Immer. Beide Maunas
Wir hatten zwei so schöne Tage im zentralen Nationalpark, daher heute was anderes. Wir mögen nicht allzu viel Zeit im Auto verbringen, also der Gedanke: fahren wir nach Süden.
Das Wetter heute: leicht bewölkt, nicht so sonnig wie gestern zum Tagesstart – mit dem Gedanken, nach Süden zu fahren, sollte das daher passen.
Es ist irgendwie irritierend, an der Einfahrt zum Nationalpark vorbei zu fahren. Unser erster Stop dann: der Punalu’u Black Sand Beach. Gern genommen von Honus, um im schwarzen Sand ihre Eier zu legen. Wir spazieren sehr entspannt am Ufer, bestaunen mehrere Honus, die im Wasser planschen, und verlassen den Strand mit einem T-Shirt als Beute.
Einen wundervollen Aussichtspunkt nehmen wir gern, um danach im nächsten Ort (gibt auf Big Island im Süden nicht viele, die man so nennen kann) von einem kleinen Markt gestoppt zu werden. Verschiedene Kleinkunst und ein paar Futterbuden. Nach dem leckeren, aber heute nicht so gehaltvollen Frühstück ist das extrem verlockend, und so enden wir mit hausgemachter Zitronen-Limetten-Limo und einer Mixed Plate zum Mittagssnack, von der mein Mann danach sagt, es war das beste, das er bisher auf den Inseln gegessen hat. Sein Wort in des Koches Ohr! Ich freue mich über seine Begeisterung. Als ich mich mit ‚Malama pono‘ verabschiede, wird das wie so oft mit einer Shaka-Hand als Dank und Gruß erwidert.
Gestärkt geht es weiter zum Südende des Hawaii Volcanoes National Park – Kahunu Unit, das erst 2003 aus Ranchbesitz zum Nationalparkgelände hinzugefügt wurde. Am Südhang des Mauna Loa gelegen, unweit des südlichsten Punkts der Vereinigten Staaten, machen wir zwei kleine, aber sehr sympathische Wanderungen durch spannendes Gebiet: Farne, Bäume, ein (alter) Lavafluss von 1868, Hügelland, buschig und teils blühend bewachsene Wiesen. Zudem kann man die anderen Menschen hier an zwei Händen abzählen. Es ist unaufgeregt und voll nett.
Für die Rückfahrt nehmen wir für einen Abschnitt eine Nebenstrecke weiter oben in den Bergen. Der Himmel hat sich mittlerweile auch hier im Süden zugezogen und es fisselt, aber sehr dezent. Knapp unter den Wolken unterwegs zu sein, hat wieder eine ganz eigene Stimmung – Hawai’i im Regen ist eigentlich toller als bei Sonne, wir schwärmen sehr.
Zurück Zuhause regnet es natürlich auch, das ist wohl normal gegen Nachmittag in Volcano, das ja im Regenwald und außerdem Windward auf der Insel liegt. Ein Sight-Jogging fällt aus wegen Igitt, stattdessen gehen wir mit Regenschirmen einmal ‚um den Block‘ spazieren, um die Gegend um unser Hale zu erkunden. Und wir dachten, wir würden am A… der Welt wohnen – es geht noch weiter und einsamer.
Zum Sonnenuntergang geht’s wieder in den Whirlpool. Spritzel gleichzeitig von innen und außen, plätschernder Regen auf Verandadach und den Blätter vom Wald ringsum, zwitschernde Vögel und rufende Frösche – das ist unvergleichlich und unvergesslich.
Vor 11 Jahren im Februar schrieb ich auf Big Island, Pele sei uns nicht hold und will, dass wir wiederkommen.
Jetzt sind wir seit dem zum ersten Mal hier und Pele verwöhnt uns den zweiten Tag auf dem Vulkan mit perfektem Wetter: gleich morgens Sonne aus strahlend blauem Himmel, gegen Mittag zieht es sich laaangsam zu (nach viiiel Sonne auf den ersten Wanderkilometern kommt uns das gelegen) und es fängt an zu tröpfeln, als wir aus dem Park fahren. Perfekt.
Wir starten morgens um 8 Uhr am Visitor Center des Hawaiian Volcanoes National Park. Vor ein paar Wochen hatte ich uns eine längere Wanderung über GetYourGuide ausgesucht und gebucht. In der Tour bei Jennifer ist neben uns eine vierköpfige Familie aus Kanada. Wir starten mit einem kleinen Frühstück (Kaffee, Joghurt (lecker mit Ahornsirup schon im Becher) und Granola, gekochte Eier). Nach der kurzen Stärkung geht es los, zuerst hinunter in den Halema’uma’u (> Farnhaus) Krater, von da über den Kraterrand zum Kilauea Iki (Kilauea: Spucken, Iki: klein). Wir durchwandern den Kilauea Iki quer, durchqueren am anderen Ende oberhalb eine Lavaröhre und wandern zurück am Kraterrand mit Sicht auf beide Krater, auf den Mauna Loa im Hintergrund und auch auf den (zuletzt so aktiven) Kilauea, der im Halema’uma’u liegt.
Unser Guide erklärt viel über hawaiianische Kultur, Flora, Fauna, Lava und Vulkane, ich kann mir wahrscheinlich nur einen Bruchteil merken…
Mit alkoholhaltigem Spray und Bürsten reinigt man die Schuhe vor Betreten der Wanderwege, um nichts Fremdes einzuschleppen.
Für Hawaiianer sind die Vulkane heilige Ort, man nimmt hier nichts mit und isst auch keine Früchte, die hier wachsen.
Hawaiianer beten, bevor sie einen Wald betreten.
Die hawaiianische Staatsgans, Nene, ist eine eingeflogene und angepasste Kanadagans.
Hawaiianische Pfefferminze schmeckt nicht nach Minze. Weil die Pflanze auf den Inseln keine Fressfeinde hatte, hat sie sich Geschmack und Geruch abgewöhnt.
Ingwer im Nationalpark wurde von der Gattin eines Parkmitarbeiters gepflanzt; leider invasiv und wird heute bekämpft, zumindest im Nationalpark. Verbreitet sich erst seit den 60er Jahren wirklich viel, nachdem eine andere, invasive (ich meine: Vogel-)Art eingebracht wurde, die die Früchte frisst und die Samen so verbreitet.
Lava unterscheidet man auf ganz verschiedenen Weisen: wie sie fließt, auf welche Art sie erstarrt, welche Formen sie dabei bildet, der Jahrgang natürlich… Direkt bei den Explosionen kann Peles Haar entstehen: haarfeines Vulkanglas, das durch die Luft fliegt. Hm.
Wann war welche Aktivität: im Kilauea erst letzten Herbst, im Kilauea Iki 1959.
Vulkane unterscheidet man in aktiv, schlafend/inaktiv und erloschen.
Wir wandern 10 kurzweilige Kilometer und sind nach etwa 5 Stunden (mit Pausen) zurück am Besucherzentrum, durchgeschwitzt, ko in den Beinen und seeehr glücklich über die Eindrücke und Perspektiven direkt von ‚auf‘ den Vulkanen und Kratern.
Nach der Wanderung ist der Whirlpool zuhause besonders nett. Am liebsten ohne Whirl, weil er dann leise ist und wir die Geräusche um uns herum genießen können: tröpfelnden Regen auf dem Dach und auf den Blättern, Vögel und andere Viecherlies (den Kookie Frosch erkennen wir, anderes wissen wir nicht so genau).
Am Morgen ein weiterer Schnorchelversuch, eher wieder semi. Ich brauche eine geschütztere Bucht, glaube ich. So ganz aufgegeben will ich’s noch nicht, aber: ist definitiv schwierig für mich.
Wir frühstücken heute außer Haus, köstlich und reichlich im Kihei Caffe.
Spazieren & spielen mit der Kamera, chilliges Details erkunden an Stränden und Wegen der Umgebung. Es sind viele Familien in den Beach Parks. Die Ausleger-Kanus sind leider nicht mehr geschmückt, sondern sogar eingepackt, als ich bei ihnen ankomme.
Es bleibt heute auch hochdiesig, dabei warm, aber nicht schwül. Vielleicht ist das das schlechte Wetter? 😉 Ich werde jedenfalls peux a peux ein bisschen neugierig, was für Einheimische ‚das gute Wetter ‚ wäre. Vielleicht mal ein Ansatz, im Oktober nach unserem deutschen Sommer zu kommen.
Abends wollen wir zum Little Beach. Mehrfach gelesen von einer Party da am Sonntagabend, mit Trommeln und Fackeln. Theoretisch wissen wir, wo er ist und wie man hinkommt, aber von dem Pfad, der da sein soll, finden wir nichts, und zum Klettern über Klippen – auf dem Rückweg im Dunklen – sind wir nicht angezogen. Das müssen wir anderswann nochmal probieren *augenverdreh*
Statt der Party dann entspannen in unserem Zuhause auf Zeit.
Wir starten den Tag joggend – früh morgens nach Sonnenaufgang geht es mit der Wärme und Sonneneinstrahlung am besten. Auf dem Weg sehen wir die erste Katze der Inseln. Das wurde Zeit! I like, joggen und Katze.
Bei ähnlichem Frühstück wie gestern finden wir zu den Gefiederten Geckos und Salamander in unserer Nachbarschaft.
Heute dann: eine gefahrene Tour um den Westteil der Insel. Die Nordküste der Westhälfte kennen wir tatsächlich noch gar nicht, an der Westküste liegt Lahaina, was normalerweise mehrfaches Herzensziel gewesen wäre, wenn nicht…
Navigation geht wie immer leicht, wenn man an der Westhälfte angekommen ist. Es gibt halt nur eine Straße drumherum…
Unser erster Stop ist am Parkplatz und Scenic Point im Süden, mit Blick auf den Haleakala, Kaho’olawe, Molokini, Lanai, viel Pazifik und Walkinderstubengebiet dazwischen. Die Sicht auf den Vulkan ist gut, ziemlich klar heute und scheinbar keine Wolken am Gipfel. Der Pazifik sieht sehr bewegt aus, Wale sehen wir nicht.
Herrlich die Strände und Küstenabschnitte, die folgen, im Meer dann auch Moloka’i zu sehen, und wir kommen Lahaina näher.
Das Straßenschild „Dry area, prevent fires“ kurz vorher wirkt zynisch und falsch. Lahaina sehen wir nur aus Entfernung, eine Umleitung führt um den verwüsteten historischen Ortskern herum, die Straßen Richtung Zentrum sind unübersehbar gesperrt, die betroffenen Viertel obendrein mit Absperrungen blickdicht umzäunt. An einer erhöhten Stelle mit Sicht auf das Zentrum hängen Flaggen auf Halbmast und unzählige blumengeschmückte Fotos an einem Absperrgitter, etwas später haben wir eine Sicht auf den zerstörten Ort und es bricht uns das Herz.
Nördlich von Lahaina, in Kaanapali, hatten wir einmal Unterkunft, alles danach ist neu für uns.
Die Straße heißt „highway“, hat aber mit dem, was man darunter erwartet, stellenweise nichts mehr zu tun. Brücken, die nur eine Spur haben, kennen wir von der Straße nach Hana, aber wenn die Straße über relevante Meter nur aus einer Spur besteht, so dass bei Begegnungen einer weit zurücksetzen muss, es dazu kringelig wird und wiederholt Steine, Erde, Staub, Grünzeug auf der Straße liegen, dann ist es schon speziell. Ich habe spontan eine deutliche Idee, woher die Kratzer am rechten Außenspiegel unseres Dodge kommen.
Wir haben einige Stopps mit tollen Aussichten auf hohe, raue Steilküste aus steinigem Lava mit metallisch-roten Bereichen, sehr bewegte See in allen Farben von türkis bis dunkelblau, wildes Gemege aus Grüntönen mit Bäumen, Büschen, Gras in verschiedenen Höhen und Farben, Kakteen und Palmen, von Sonne, die durch dunstige Wolken scheint, beleuchtet – es ist eine wilde, unwirkliche und wunderschöne Landschaft, die uns an unser Arbeitszimmerfoto von der Ostspitze Mauis erinnert. Lediglich Bambus, Eukalyptus und die rot blühenden Bäume sehen wir nicht. Ein Blowhole ist ein extra Stopp mit kurzem Fußweg, am Parkplatz erstehen wir hausgemachtes Bananenbrot, andere Büdchen am Straßenrand stehen leer und viele gibt es hier nicht, obwohl es sich sicher lohnen würde – es sind einige Autos unterwegs.
Am Ende der einsamen Strecke, kurz vor Kahului, halten wir an einem verlockenden Imbiss, dem Ula’Ula Cafe: es sieht aus wie feststehende Foodtrucks mit überdachten Picknickplätzen an einer Plantage. Tolles Essen: knuspriges Hühnchen und Kaluaschwein mit gebratenem Reis und Ananas.
Gut gestärkt geht es heim, kleine Besorgungen, Sonnenuntergang am Strand, entspannen zuhause.
PS: Der Muskelkater vom SUPen ist vorbei. War hartnäckig!
Business Class bei British Airways ist seeeeehr nett, wir probieren zum ersten Mal einen britischen Sparkling und einen weißen Rioja, und mit dem angenehmen geräumigen Platz können wir ein paar Stunden des Flugs gut verschlafen.
In LA erleben wir bei der Immigration den bisher nettesten Agent ‚ever‘. Dass es da dauert, ist normal, das Gepäck ist danach immerhin schnell da. Zum Hotel kommen wir zu Fuß, dank kurzer Entfernung und vorhandenem Fußweg.
Mit Mühe halten wir uns bis 21 Uhr wach (9h Zeitverschiebung bisher), fallen ins Bett und schlafen sofort tief. Als wir wach werden und aufs Klo müssen, fühlen wir uns wie lange geschlafen – und ist gerade mal 23 Uhr. Hallo, Jetlag! 🙂
Die Nacht ist trotzdem erholsam. Am nächsten Morgen geht es früh zum Flughafen für den letzten Flug nach Honolulu. Die United Airlines Maschine ist groß (3+4+3 Reihen) und voll, wir sitzen nicht zusammen, macht aber nichts für knapp 6h.
Mit dieser Umbuchung haben wir zum ersten Mal einen Landeanflug auf Honolulu bei Tageslicht und sehen voll viel, zu erkennen vor allem Pearl Harbor und Ewa Beach. Da das ein Inlandsflug war, gibt’s keine Formalitäten, wir müssen nur das Gepäck abwarten, und dann ist schon das unkompliziert vorbestellte Shuttle da (Charleys) und bringt uns nach Waikiki.
Die Anfahrt nach Frankfurt klappt entspannt trotz Freitagnachmittag.
Unser Übernachtungshotel ist ein Leonardo, das wir in München mal als tolles Haus kennengelernt haben. In Frankfurt Süd entpuppt es sich als ausgemustertes Vandervalk und hat sehr speziellen Charme. Wir essen und trinken aber wirklich nett, schlafen gut und stellen beim Transfer zum Flughafen fest, dass das Flughafenshuttle mit Abstand das modernste am ganzen Hotel ist 😀
Am Flughafen klappt es tatsächlich, dass unser Gepäck auch über die zwei unterschiedlichen Fluggesellschaften gleich bis LA eingecheckt wird – juhu! – und wir uns in London somit nur um das eigene Umsteigen kümmern müssen. Sehr gut.
Die Wartezeit verbringen wir zum ersten Mal in einee Senator-Lounge – wiiiirklich entspannt, geräumig und leckere Auswahl. Es gibt Reichsrat von Buhl für uns.
Der Flug nach London startet mit 30 min Verspätung – bei 2h zum Umsteigen in Heathrow macht das wieder nervös. Aber wir holen etwas Zeit auf, und in Heathrow ist das Terminalwechseln, neue Boardkarte besorgen und Gate finden wirklich gut organisiert. Bei den zurückzulegenden Entfernungen sind wir dann genau pünktlich zum Boarding am Gate.
Vor 25 Jahren waren wir zum ersten Mal auf den hawaiianischen Inseln und haben dort ein bisschen unser Herz verloren.
Vor 11 Jahren, bei unserer zweiten Reise, waren wir wieder so begeistert, dass wir uns noch in Waikiki fest vorgenommen haben, zurückzukommen, und das nicht nur einmal. Gerade die Silberhochzeit war dafür ein schöner Anlass und sollte das vierte Mal werden.
Letztes Jahr im Sommer haben wir einen passenden und verlockenden Flug nach Honolulu gefunden und dann innerhalb einer Woche die Flüge zwischen den Inseln, Unterkünfte und Mietwagen dazu gebucht.
Danach war es lange Zeit ’sehr weit hin‘ und damit auch emotional weit entfernt.
Jetzt sind wir bei den letzten Vorbereitungen und mir geht die Vorfreude nicht aus dem Gesicht. Es ist ganz unwirklich, so bald wieder auf diesen Inseln sein zu dürfen.
Für eine Woche den örtlichen Rahmen in der Champagne fixieren und dann in jeden Tag ‚hinein-abenteuern‘ und schauen, was passiert, war für uns ein perfekter Ansatz. Wir mussten uns nicht kurzfristig um Unterkünfte kümmern und kamen sehr chillig in der Region herum. Wir haben 9 1/2 Stunden täglich geschlafen – unfassbar lang für uns. War wohl nötig, und dass der pelzige Wecker nicht da war, hat sicher geholfen. 😉
Das ländliche Frankreich war wieder toll. Die Champagne war landschaftlich nett, leicht hügelig (‚Montagne‘ de Reims ist eine Übertreibung) mit vielen Feldern, Wäldern, meist kleineren Flüssen und ein paar Seen. Erinnert oft an OWL. Geschichtlich war sie überraschend – Schauplätze beider Weltkriege hätte vorher nicht spontan in die Champagne verortet, mangels geografischer Detailkenntnisse. Architektonisch (Chateaus, Chatöchens, wunderschöne alte Innenstädte und Dörfer) und kulinarisch (neben Champagner besonders Brot und Kuchen) war sie ein Traum!
Wir sind vielen liebenswerten, hilfsbereiten, aufgeschlossenen und Begeisterung vermittelnden Menschen begegnet. Meine sprachlichen Französischreste haben sich erstaunlich weit reaktiviert und gut geholfen.
Die für mich leckersten Champagner sind großteils aus kleinen und kleinsten Häusern und trotzdem (oder gerade deswegen) nicht teuer. Wer sich für Champagner interessiert, muss herkommen und vor Ort verkosten – an diese Vielfalt kommt man sonst nirgends dran.
Was nehmen wir neben der Erholung und den Erinnerungen mit:
4 1/2 Kisten Champagner
2 besondere Flaschen auf Bitte unserer Nachbarin
1 Flasche Cassislikör aus Dijon, das Original für Kir Royal
Biskuit Rose de Reims. Typisches rosa Löffelbiskuit. Mussten wir probieren, wurde nicht alle
Diverse Packungen unterschiedliche Mehle zum Ausprobieren gegenüber den Mehlen, die wir bei uns bekommen
3 Stangen Baguette, 3 Tarte au Sucre zum Einfrieren
Den dringenden Drang, nordfranzösische, Reims-typische Tarte au Sucre nachzubacken. Die war so gut, die mag ich lernen!
Den Wunsch, irgendwann zurück zu kommen, und die Idee, was ich dann tun möchte: Taittinger und Gratien besuchen und danach ab in kleine Dörfchen.
Bei viel sprachlichem Kauderwelsch kam eine verdeutschte Zeile von Depeche Mode heraus, die täglich beim Bäcker raus musste: „Ich sag es nochmal: Brooot!“